OPCs, Endotheliitis und COVID-19

Zusätzlich zur Atemwegserkrankung treten bei der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) kardiovaskuläre Komplikationen rasch auch als ernsthafte Gefährdung in Erscheinung.
  • Auszug

„Zusätzlich zur Atemwegserkrankung treten bei der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) kardiovaskuläre Komplikationen rasch auch als ernsthafte Gefährdung in Erscheinung.“ Mit diesen Worten beginnen der Schweizer Kardiologe Prof. Dr. Frank Ruschitzka und Kollegen einen am 2. Mai 2020 in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichten Artikel, Endothelial cell infection and endotheliitis in COVID-19. Darin beschreiben die Wissenschaftler im Detail die Erforschung der „Pathologie der Endothelzellen-Dysfunktion“ von Patienten, die schwer an COVID-19 erkrankt waren. [i]

  

Das Endothel ist die dünne Zellschicht, die das gesamte Gefäßsystem auskleidet, einschließlich natürlich auch der Blutgefäße in der Lunge. Dr. Ruschitzka’s Wissenschaftsteam bewies „das Vorhandensein viraler Elemente innerhalb von Endothelzellen und eine Ansammlung von Entzündungszellen mit nachweislich endothelialem und inflammatorischem Zelltod. Diese Erkenntnisse lassen vermuten, dass die Infektion mit SARS-CoV-2 das Einsetzen von Endotheliitis in verschiedenen Organen als direkte Folge viraler Beteiligung […] und der Entzündungsantwort des Wirts ermöglicht.“

Dies wiederum führt zum Einsetzen der „Apoptose“, der Selbstzerstörung von Zellen, und zu einem als „Pyroptose“ bekannten Prozess, eine hochentzündliche Form von programmiertem Zelltod. Pyroptose tritt auf, wenn Immunzellen in ihrem Innern fremde Gefahrensignale wie virale Komponenten erkennen. Die Zellen antworten mit Entzündung, als ob sie sich selbst in Brand setzten. Sie schwellen an, platzen und sterben. Die Entzündungskomponenten ziehen andere Immunzellen an, um die virale Infektion zu bekämpfen, und verursachen dadurch weitere Entzündung im Gewebe. Laut dem Rutschitzka-Team „könnten der organisierte Zelltod und Pyroptose eine wichtige Rolle bei der endothelialen Zellverletzung bei Patienten mit COVID-19 spielen“.

So wie Bronchitis die Entzündung der Bronchien und Gastritis die Entzündung des Magens bezeichnen, bedeutet Endotheliitis eine Entzündung des Endothels. Laut dem Rutschitzka-Team könnte „COVID-19-Endotheliitis“ die beschädigte Mikrozirkulationsfunktion überall im Körper und die zerstörerischen Wirkungen dieser Endothelschädigung bei Patienten mit COVID-19 erklären. Dies ist besonders relevant bei gefährdeten Patienten mit vorab bestehender endothelialer Dysfunktion, die mit dem männlichen Geschlecht, Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, Fettleibigkeit und festgestellter Herzkreislauf-Erkrankung einhergeht. Diese Faktoren werden allesamt mit ungünstigen Verläufen bei COVID-19 in Verbindung gebracht. In einem am 19. Mai erschienenen Follow-up Lancet Artikel, Electron microscopy of SARS-CoV-2: a challenging task, bestätigte das Schweizer-amerikanische Team, dass die Struktur von Endotheliitis eine Erklärung für die einzigartige Dominanz eines schweren akuten Atemwegssyndroms bei diesen Risikogruppen liefert. Außerdem „könnte die COVID-19-Endotheliitis auch die beeinträchtigte Funktion der Mikrozirkulation in verschiedenen Organen und den häufig beobachteten prothrombotischen Zustand mit [lokaler] Gerinnselbildung erklären“. [ii]

In seinem kürzlich veröffentlichen Blog-Artikel How does COVID kill people?, erklärt der schottische Arzt Dr. Malcolm Kendrick das überall auftretende Blutgerinnungsphänomen bei COVID-Patienten. „Dieser überall ablaufende Prozess ist als disseminierte intravasale Koagulopathie (engl. Abk. “DIC”) bekannt. Dadurch, dass DIC einen hohen Prozentsatz der kleinen Blutgefäße in der Lunge blockiert und beschädigt, wird der Luftaustausch behindert und der Sauerstoffgehalt gesenkt. Tod durch mangelnde Sauerstoffsättigung kann die Folge sein. Andere Organe können ebenfalls ernsthaft geschädigt werden, weil DIC die Blutgefäße überall im Körper blockieren kann. Größere Blutgerinnsel können Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenversagen und Ähnliches verursachen. Gerinnsel, die sich in Venen in den Beinen bilden, können abbrechen und in die Lunge wandern, wo sie eine Lungenembolie hervorrufen. […] Hauptsächlich sterben die Menschen aufgrund von Blutgerinnseln.” [iii]

Kendrick führt DIC auf endothelialen Schaden zurück, was zu einer breiten Entzündungsantwort führt, die ihrerseits „die Entwicklung von Blutgerinnseln – nicht nur in der Lunge, sondern auch überall sonst im Körper – in Gang setzt. Endotheliale Schaden wie Endoteliitis besteht tatsächlich darin, dass der Körper über eine Immunantwort – den sogenannten ‚Zytokinsturm‘ – sich selbst angreift. Einige der daraus folgenden Gerinnsel sind klein, andere groß.“ Kendrick kommt zu dem Schluss, dass all diesen Symptomen gemeinsam die Schädigung des Blutkreislaufs zugrunde liegt. „Hinzu kommt“, schreibt er, „dass 40 Prozent der COVID-19-Todesfälle im Zusammenhang mit Herzkreislauf-Komplikationen stehen und die Krankheit allmählich wie eine Entzündung der Gefäße aussieht statt wie nur eine der Atemwege. Tatsächlich ist COVID sowohl eine Atemwegs- als auch eine Herzkreislauf-Erkrankung. Allerdings glaube ich, dass ihre vielfältigen Erscheinungsformen und die Art, wie sie Menschen tötet, durch den sie verbindenden Aspekt erklärt werden können, dass sie Endothelzellen zerstört.“

Im Gespräch mit Dana Smith von ELEMENTAL/Medium erklärte Dr. Mandeep Mehra, ärztlicher Direktor des Brigham and Women’s Hospital Heart and Vascular Center in Boston (USA) sowie Mitglied des Rutschitzka-Teams, dass bei Betrachtung aller derzeit verfügbaren Daten dieses Virus offensichtlich die Blutgefäße angreift. „Die sich herausbildende Auffassung ist“, sagte Mehra, „dass dies nicht allein eine Atemwegskrankheit ist. Zunächst ist es eine Atemwegskrankheit, aber tatsächlich ist es eine Gefäßkrankheit, die durch die Beteiligung von Blutgefäßen Menschen tötet.“ Um es ganz klar zu sagen, betont Mehra: „Wir wollen damit ausdrücken, dass möglicherweise die beste antivirale Therapie nicht wirklich eine antivirale Therapie ist. Die beste Therapie könnte ein Arzneimittel sein, das das Gefäßendothel stabilisiert. Wir bauen gerade ein völlig anderes Konzept auf.“ [iv]

Alles läuft darauf hinaus, dass COVID-19 anscheinend die mikrovaskuläre Homöostase stört. In einem früheren Artikel habe ich erklärt, dass Homöostase mit einem komplexen Geschwindigkeitssteuerungssystem zu vergleichen ist. Es überwacht das dynamische und ständig aktive Zusammenspiel zahlreicher Wirkmechanismen, die auf Aufbau und Aufrechterhaltung der optimalen Struktur und Funktion der vielen Systeme hinarbeiten und das Überleben und die Gesundheit unseres Körpers unterstützen. Das Endothel bildet einen integralen und wesentlichen Teil der Mikroblutgefäße. Es verbindet die Arterien, die mit vom Herz kommendem Blut gefüllt sind, und die Venen, die mit vom Herz zurückfließendem Blut gefüllt sind. An genau dieser Schnittstelle erleichtert das Endothel den Austausch zwischen Blut, Lymphe und Gewebe. Die mikrovaskuläre Homöostase kontrolliert einen angemessenen mikrovaskulären Blutfluss, den Blutdruck, die Blutverteilung und Perfusion. Kurz gesagt, COVID-19 greift die mikrovaskuläre Homöostase an.

Masquelier’s OPCs erleichtern die mikrovaskuläre Homöostase 

Zahlreiche entsprechende Studien an Menschen, Tieren und Zellen unterstützen nachdrücklich die Behauptung, dass Masquelier’s OPCs bei der Aufrechterhaltung gesunder mikrovaskulärer Strukturen und Funktionen helfen können, indem sie positiv auf die Homöostase der Mikrogefäße einwirken. OPCs unterstützen das zugrundeliegende Netzwerk der Mikrogefäßwand, indem sie Kollagen- und Elastinfasern vor Zerstörung bewahren, die Kollagensynthese stärken und indem sie Entzündung und oxidativen Stress bekämpfen. Die Verringerung oder Beeinträchtigung der mikrovaskulären homöostatischen Fähigkeit kann letztlich ihren Ausdruck in verschiedenen Phänomenen endothelialer Dysfunktion finden.

Bei Gruppen, die unter verschiedenen mikrovaskulären Beschwerden leiden, bringen Masquelier’s OPCs erwiesenermaßen wohltuende Wirkungen hervor, indem sie die dynamischen Mechanismen der Neubildung und Selbstreparatur erleichtern, die die mikrovaskuläre homöostatische Fähigkeit wiederherstellen und dadurch das „innere Milieu“ der Mikrogefäße ausgleichen. OPCs wirken stabil sowohl in gesunden wie in erkrankten Populationen. Das bedeutet, dass die Ergänzung der täglichen Nahrung mit Masquelier’s OPCs für gesunde Menschen wie für solche, die unter Gefäßproblemen leiden, relevant ist.

[i] Endothelial cell infection and endotheliitis in COVID-19; Zsuzsanna Varga, Andreas J Flammer, Peter Steiger, Martina Haberecker, Rea Andermatt, Annelies S Zinkernagel, Mandeep R Mehra, Reto A Schuepbach, Frank Ruschitzka, Holger Moch; The Lancet, May 2, 2020.
[ii]
 Electron microscopy of SARS-CoV-2: a challenging task; Zsuzsanna Varga, Andreas J Flammer, Peter Steiger, Martina Haberecker, Rea Andermatt, Annelies Zinkernagel, Mandeep R Mehra, Felix Scholkmann, Reto Schüpbach, Frank Ruschitzka, Holger Moch; The Lancet, May 19, 2020
{iii]
 How does Covid kill people?; Dr. Malcolm Kendrick; 2 June 2020; 
[iv] Coronavirus May Be a Blood Vessel Disease, Which Explains Everything; Dana G. Smith; Elemental Medium; 29 May 2020;