Aspirin®, Masquelier’s OPCs und die Prävention von koronarer Herzkrankheit

Wenn Sie siebzig oder älter sind, sollten Sie kein Aspirin® zur Vorbeugung einer atherosklerotischen koronaren Herzerkrankung nehmen – auch nicht in geringer Dosis.
  • Auszug

Wenn Sie siebzig oder älter sind, sollten Sie kein Aspirin® zur Vorbeugung einer atherosklerotischen koronaren Herzerkrankung nehmen – auch nicht in geringer Dosis. Sind Sie jünger, zwischen vierzig und siebzig, sollten Sie kein Aspirin® nehmen, wenn Sie ein erhöhtes Blutungsrisiko haben. Es ist besser, sich nach der Mittelmeer-Diät zu ernähren, mit erhöhtem Verzehr von Obst, Nüssen, Gemüse, Hülsenfrüchten und fettarmem pflanzlichen oder tierischem Eiweiß (vorzugsweise Fisch) mit den dazugehörigen löslichen und unlöslichen Pflanzenfasern.

Aspirin® auf die Hinterbank

Hier einige aktualisierte Leitlinien zur Primärprävention von kardiovaskulärer Erkrankung, die 2019 vom American College of Cardiology / American Heart Association Task Force veröffentlicht wurden. ([i]) Dies ist die in den USA anerkannteste Plattform für Herz-Kreislauf-Gesundheit in der Schulmedizin. Wenn die feststellt, man solle sich „mediterran“ ernähren und Aspirin® in der Hausapotheke lassen, sollte man hellhörig werden. Natürlich sind körperliche Bewegung, Verzicht auf Rauchen und ein aktiver gesunder Lebensstil ebenfalls feste Bestandteile der neu entwickelten Empfehlungen.

Aspirin® zur Prävention? Vorsicht!

Hier eine Zusammenfassung ihrer Warnungen zum Gebrauch von Aspirin® zur „Primärprävention“ von atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Gering dosiertes Aspirin® (täglich 75-100 mg oral) …

  • könnte man zur primären Prävention bei ausgewählten Erwachsenen zwischen vierzig und siebzig in Betracht ziehen, die ein erhöhtes Risiko, aber kein erhöhtes Blutungsrisiko haben;
  • sollte nicht routinemäßig bei über Siebzigjährigen eingesetzt werden;
  • sollte nicht bei Erwachsenen jeglichen Alters eingesetzt werden, die ein erhöhtes Blutungsrisiko haben. 

Ganz allgemein sollte Aspirin® bei der routinemäßigen Primärprävention von atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankung aufgrund eines fehlenden Netto-Nutzens selten eingesetzt werden. Über diesen Mangel an Netto-Nutzen habe ich in einem vorherigen Artikel geschrieben: Masquelier’s OPCs versus Aspirin® - relativer und absoluter Nutzen.

Kardiovaskuläre Mortalität

Die Task Force berichtet, dass „2015 ungefähr 630.000 Amerikaner an Herzkrankheit starben, wovon 366.000 an koronarer Herzerkrankung starben.“ Wichtiger noch „stieg 2015 nach vier Jahrzehnten des Rückgangs die Todesrate durch Herzerkrankungen um ein Prozent an. Dieser Trend wird der Adipositas-Epidemie zugeschrieben.“ Das bedeutet, dass ein wichtiger Aspekt der Prävention von koronarer Herzerkrankung darin besteht, den Body-Mass-Index im Auge zu behalten. Falls Sie damit Probleme haben, empfehle ich, „intermittierendes Fasten“ auszuprobieren. Dies ist eine einfache und effektive Methode, Gewicht zu reduzieren und schlank und fit zu bleiben. Einfach ausgedrückt bedeutet intermittierendes Fasten (auch Intervallfasten genannt), dass man zwischen der letzten Mahlzeit (Abendessen um 19 / 20 Uhr) und dem nächsten Mittagessen (12 / 13 Uhr) nicht essen sollte. Allerdings sollte man ausreichend trinken – viel Wasser oder Tee!

Aspirin® und Blutverdünner auf dem Prüfstand

Heutzutage ist es eine bekannte Tatsache, dass Aspirin® (Salicylsäure) und andere Antikoagulantien (Blutverdünner) für Menschen, die leicht bluten, ein ernstes Risiko darstellt. Anders formuliert: Alle Blutverdünner erhöhen das Risiko, dass man leichter blutet, was zu dem Paradox führt, dass man kein Aspirin® nehmen sollte, wenn man Aspirin® nimmt … Folgende Faktoren sollte man jedenfalls bei der Einschätzung des eigenen Blutungsrisikos einbeziehen: eine Historie von vorangegangener Magen-Darm-Blutung oder chronische Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre oder Blutung an anderen Stellen; ein Alter über siebzig; eine sogenannte Thrombozytopenie, worunter man einen geringen Gehalt an Blutbestandteilen versteht, die die Blutung stoppen (Blutplättchen); chronische Nierenerkrankung, die oft in zu viel Protein und manchmal Blut im Urin resultiert (Albuminurie und / oder Haematurie); eine Neigung des Blutes, nicht zu gerinnen (Koagulopathie), und nicht zuletzt der gleichzeitige Gebrauch von anderen Medikamenten, die das Blutungsrisiko erhöhen, wie nichtsteroidale entzündungshemmende Mittel (NSARs), Steroide, direkte orale Antikoagulantien und Warfarin.

Ältere Menschen haben ein erhöhtes Blutungsrisiko

Wenn wir älter werden, verliert unser Gefäßsystem allmählich Kollagen, die Substanz, die den Gefäßwänden Struktur und Widerstandskraft verleiht. Tatsächlich hält es alle unsere Organe fest und flexibel. Unsere Haut ist das sichtbare Organ, das den Kollagenverlust anzeigt: Falten! Wie unsere Haut unterliegt auch die Gefäßwand der Alterung und dem Kollagenverlust. Das Ergebnis ist, dass sie spröde wird und unter Druck bricht, sogar bei ganz leichtem Druck. Aspirin®verstärkt dieses Problem, weil es das Blut verdünnt. Die Kombination von brüchiger Wand und dünnem Blut führt zu einem erhöhten Blutungsrisiko. Um die American Cardiovascular Task Force zu zitieren: „Prophylaktisches Aspirin bei Primärpräventions-Erwachsenen > 70 ist potentiell schädlich und angesichts des erhöhten Blutungsrisikos in dieser Altersgruppe schwer für einen routinemäßigen Einsatz zu rechtfertigen.“

Und was ist mit Prävention?

Viele Menschen nehmen Aspirin®, weil es ihnen schwerfällt, ihre Ernährungsgewohnheiten zu verändern, zum Beispiel sich „mediterran“ zu ernähren. Das ist nicht ihre Schuld, es ist einfach so. Alle menschlichen Gewohnheiten sind schwer zu verändern, höchstwahrscheinlich weil wir selbst sie nicht als Gewohnheiten wahrnehmen. Gewohnheiten kommen oft erst ins Spiel, wenn es zu spät ist und wir in ein kleineres oder größeres Gesundheitsproblem geraten sind. Und ja, erst wenn wir keine Alternativen mehr haben, ziehen wir langsam in Erwägung, unsere (Ernährungs-)Gewohnheiten zu verändern. Aber an diesem Punkt der Krankheitsentwicklung ist Prävention keine Option mehr. Nun müssen wir ein gesundheitliches Problem kurieren und fallen so dem ärztlichen Berufsstand und der Pharmaindustrie in die Hände. Wo bleiben da Prävention und Vorsorge …? Ist das nur etwas für die Happy Few, die genug Disziplin aufbringen können? Nun, einzig Sie bestimmen darüber, ob Sie Risiken auf sich nehmen und die Folgen Ihrer Entscheidungen genießen oder erleiden. Wenn also etwas schiefläuft, schieben Sie es nicht auf den Boten. Sehen Sie einfach in den Spiegel.

Blutung, Aspirin® und Masquelier’s OPCs

Angenommen Ihr Arzt verschreibt Ihnen trotz der Blutungsrisiken Aspirin®, um ein ernstes Herzinfarktrisiko zu senken. In diesem Fall sollten Sie OPCs in Betracht ziehen, um das Blutungsrisiko zu reduzieren. In einer mit Masquelier’s OPCs durchgeführten Studie erwies sich dieser pflanzliche Inhaltsstoff in der Lage, bei älteren Patienten, deren Kapillarpermeabilität durch die tägliche Einnahme von 1000 mg Aspirin® geschwächt worden war, eine normale Kapillarresistenz wiederherzustellen. Die Schwächung der Kapillarresistenz [Erhöhung der Kapillarschwäche] ist der Grund für die allgemein berichteten Blutungsvorfälle. Ärzte des Medizinischen Universitätszentrums in Grenoble (Frankreich) führten bei ihren älteren Patienten einen Versuch zur „Kapillarpermeabilität“ durch. ([ii]) Nach zweiwöchiger Einnahme von Aspirin® erhielt die Kontrollgruppe ein wirkungsloses Placebo & Aspirin®, während die Testgruppe dreißig Tage lang Masquelier’s OPCs & Aspirin® erhielt. Bei der OPCs-Gruppe war bei zwölf von 15 Patienten die Kapillarpermeabilität signifikant wiederhergestellt. Bei der Placebo-Gruppe blieb die Kapillarresistenz bei 13 von 15 Patienten außergewöhnlich niedrig. Will man also das Blutungsrisiko reduzieren, kann man für die Primärprävention einer atherosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankung die Einnahme von Masquelier’s OPCs zusammen mit Aspirin® in Betracht ziehen.

[i] Circulation; Volume 140, No. 11 
[ii]
Evolution de la résistance capillaire, spontanément ou artificiellement diminuée par l’action d’une substance capillaro-toxique chez des personnes âgées; G. Dubos, G. Durst et R. Hugomot; La Revue de Gériatrie; Septembre 1980. Information Thérapeutique.