Das lymphatische System

Das lymphatische System
  • Auszug

1987 injizierten am Centre Huguenin im Pariser Vorort Saint-Cloud Dr. Pecking und Kollegen den unschädlichen radioaktiven Tracer namens Technetium-99m (99mTc) in den subkutanen Bereich zwischen die ersten Fußzehen von 40 gesunden Männern. Diese nahmen freiwillig an einer Studie teil, bei der die Wirkung von Masqueliers OPCs (Endotélon) auf die Lymphbewegung gemessen werden sollte. Der Tracer, der Gammastrahlen abgibt, die man mit einer „Röntgen”-Kamera sehen kann, wird an einen Träger gehängt. In dieser Anordnung können Bewegung, Verteilung und Verschwinden von 99mTc im Lymphsystem nachverfolgt und gemessen werden. Das Verschwinden des Träger-Tracers hängt ab von der Makrophagenaktivität in der extrazellulären Matrix (Interstitium, Zwischengewebe), von deren Fähigkeit, in die Lymphgefäße einzudringen, und schließlich von der Zeit, die das Lymphsystem braucht, um den Tracer auszuscheiden. Die OPC-Aktivität wurde folgendermaßen gemessen: 1. Über einen Zeitraum von 20 Minuten wurde das Nachlassen der Radioaktivität an der Einstichstelle beobachtet, was einen Hinweis auf das „Löschen” des Trägers durch die extrazelluläre Matrix und das Lymphsystem gibt. 2. An der Stelle des inneren „kleinen Hammers” (Innenknöchel, Malleolus) und in Höhe des Knies wurde Radioaktivität gemessen. So erhielt man einen Hinweis auf die Geschwindigkeit, mit der Lymphe durch das System wandert.

Die Studie war eine Placeobo-kontrollierte Doppelblind-Crossover-Studie. Das bedeutet, dass die Hälfte der Teilnehmer zunächst 300 mg OPCs am Tag einnahmen und dann das Placebo, während die andere Hälfte erst das Placebo einnahm und dann OPCs. OPCs und das Placebo wurden eine Woche eingenommen. Zwischen OPCs und dem Placebo gab es eine zweiwöchige „Auswasch”-Phase.

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In beiden Gruppen waren die Unterschiede zwischen dem Placebo und den OPCs signifikant. Die Tests wurden an den Tagen 0 und 8 (erste Woche), 21 (Ende des „Auswaschens” und Beginn der vierten Woche) und 28 (Ende der vierten Woche)durchgeführt. An den Tagen 8 und 28 beobachteten die Forscher, dass OPCs das Nachlassen der Radioaktivität und „Clearing” („Leeren”) an der Einstichstelle signifikant steigerten ebenso wie die Lymphgeschwindigkeit in Fuß und unterem Bein.

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Im Durchschnitt erhöhte sich die Lymphgeschwindigkeit von 10,6 auf 13,3 Zentimeter pro Minute in der ersten Gruppe und von 11,0 auf 13,5 Zentimeter pro Minute in der zweiten Gruppe. Die Halbwertzeit (Nachlassen) der Radioaktivität fiel von 81,8 Minuten auf 70,6 in der ersten Gruppe und von 83,2 auf 68,7 in der zweiten. Das „Clearing” stieg von 43,1 auf 53,8 Milliliter pro Minute in der ersten und von 41,3 auf 55,8 Milliliter pro Minute in der zweiten Gruppe. Das Placebo beeinflusste die Antwort des Lymphsystems ebenfalls, jedoch nur geringfügig. In ihrer Studie kamen die französischen Forscher zu dem Schluss, dass „oligomere Proanthocyanidine bei gesunden Menschen statistisch das Lymphsystem wirkungsvoller stimulieren als ein Placebo”.

(Oligomères procyanidoliques (Endotelon®) et système lymphatique. A. Pecking, B. Picandet, K. Hacene, F. Lokiec, P. Guerin; ARTERES ET VEINES, Vol. 6, No 6, 1987.)